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90 Jahre ASM - Prof. Dr.-Ing. e.h. Karl Kling MdL a.D.

Würdigung von 90 Jahren Verbandsarbeit

Der Allgäu-Schwäbische Musikbund ist einer der ältesten und traditionsreichsten Blasmusikbünde der Bundesrepublik Deutschland. »Unser ASM ist ein Herzstück heimatlicher Kultur. « Dieses Leitmotiv

durfte ich übernehmen von meinen beiden Vorgängern Anton Mayer aus Altusried, der 1926 unseren

Bund gegründet hatte, und von Georg Mayer, der von 1963 bis 1979 unseren ASM von Ottobeuren aus führte. Der ASM ist eine Bürgerinitiative des Friedens und der Freude. In keinem anderen Landstrich Deutschlands haben unsere Bundespräsidenten so viele Pro-Musica-Plaketten für eine mehr als 100-jährige Vereinstradition vergeben wie bei uns. Dies allein ist Ausdruck der reichen Geschichte und einer kulturellen Vielfalt der Mitgliedsvereine unseres Bundes, die zwischen Lech und Iller, vom Ries bis zum Bodensee über Generationen hinweg in ihrem Ehrendienst eine klingende Heimat prägten.

Unsere Musikerinnen und Musiker standen und stehen für ein menschliches Gesicht in der Kulturlandschaft von Schwaben und Bayern. Bläserisches Musizieren, der Trommelschlag und die Fanfarenklänge unserer Spielmannszüge, das Hören unserer Alphornbläser, dies alles strahlt Faszination aus für Jung und Alt, für Arm und Reich, für Einsame und Verlassene, für kirchliche und öffentliche Anlässe. Die Anziehungskraft ist ungebrochen. Besonders unseren jungen Mitgliedern wird Lebensfreude, der Geist der Freundschaft, Lebensgewinn und erlebte Kameradschaft vermittelt. In unseren Mitgliedsvereinen des ASM vollzieht sich der soziale Ausgleich, der Generationenvertrag wird gelebt. Musik des Volkes überwölbt Tag um Tag den Streit der Parteien und des Alltags in einer friedlosen Welt.

Unser Allgäu-Schwäbischer Musikbund stand und steht seit seiner Gründung weit über viele Grenzen hinweg für einen Brückenschlag unter den Menschen. Völkerverständigung vollzieht sich immer im europäischen Geist. Ungezählte Kapellen und Vereine schufen in vielen Ländern Europas Freundschaften und Patenschaften. Die Musik wird zum Botschafter gegenseitigen Verstehens.

In unserer nach Werten, nach Würde und sinnvoller Freizeit suchenden Gesellschaft ist aktives Musizieren besonders gefragt und wichtig. So, wie es in unseren Mitgliedsvereinen vermittelt wird, gibt es noch Selbstlosigkeit – wie es in unserer Satzung steht – und ein gelebtes Ehrenamt, das für jeden unserer Musikerinnen und Musiker mehr wert ist als nur öffentliche Ehre.

Unser Leitmotiv ist, zur eigenen Freude und für die Gemeinschaft mehr zu tun, als andere. Eine umfassende Breitenarbeit wird erbracht, den vielen, jungen musischen Begabungen und Talenten wird als unverrückbares Ziel eine lebensgewinnende Förderung zuteil.

Der Allgäu-Schwäbische Musikbund ist eine Speerspitze von Brauchtum, Trachtenpflege und hoher musikalischer Leistung. Unseren Dirigenten gebührt anerkennender Dank. Aus der vielfältigen Hilfe unserer Staatsregierung, dem Parlament, dem Bezirkstag und unseren Kommunen, wie unseren vielen Förderern, erwächst aus einem fruchtbaren Mutterboden eine reiche kulturelle Ernte.

Wenn von unserem ASM als dem »Herzstück heimatlicher Kultur« anerkennend gesprochen wird, so ist dies Ausdruck, Bekenntnis und Dank an jene, die Grundsteine legten, auf denen unser heutiger ASM glanzvoll aufbauen kann. Die Gründungspräsidenten Anton Mayer, Georg Mayer, mit dem unvergessenen Bundesdirigenten Hermann Kuen, mit Arthur Engeser, Alfred Rothermel, Alfred Irmler, Josef Linder, Norbert Radmacher, Heiner Metzger, Josef Zettler, Elmar Vögel, Eugen Miller, Uwe Rachut, Centa Theobald, Bernhard Rid und Dieter Böck: Sie alle sind nicht vergessen.

Und da ist unser Staatsminister a. D. Prof. Dr. Hans Maier, unser Staatsminister Dr. h.c. Hans Zehetmair, da ist Dr. Thomas Goppel und der heimgegangene Schwabenherzog Dr. Georg Simnacher. Sie alle haben entscheidende Beiträge für Werden, Aufstieg und Förderung unseres Allgäu-Schwäbischen Musikbundes maßgeblich geleistet. Ihnen gebührt ebenso persönlicher Dank über viele Jahrzehnte gemeinsamen Bemühens um den kulturellen Glanz unseres ASM.

Und auch jene sollten unvergessen bleiben, die sich um unseren ASM bleibend verdient gemacht hatten: Frater Otto Miß mit seinen Spielleuten, Toni Hassler mit den Alphornbläsern, Dr. Alfred Weitnauer und Doris Walser für das Trachtenwesen und nicht zuletzt das Schwäbische Jugendblasorchester, einer Herzeigejugend, mit der man Staat machen kann, als ein Glanzstück musikalischer Spitzenleistung, das mir von Anfang an besonders am Herzen lag. 

Mit der Kulturstiftung »Klingendes Schwaben – Christl und Karl Kling« durfte ich meinen Dank zurückgeben für 24 Jahre Präsidentschaft in unserem Bund, wo ich lebendige Zeugnisse von Vorbildern im Ehrenamt und Idealisten für Blas- und Volksmusik, des Spielleutewesens und unserer Alphornbläser in unserer schwäbischen Heimat erleben durfte. Ich wollte und will Dank sagen für eine vorbildliche Breitenarbeit mit einer herausragenden Talent- und Begabtenförderung, dies gemeinsam mit unserem Stiftungsvorstand Johann Fleschhut, Antonie Nuscheler, Hubert Fischer und Elmar Vögel.

Unser ASM war und ist ein Schlüsselerlebnis meines erfüllten Lebens. Ich durfte lebendige Zeugnisse von Vorbildern im Ehrenamt und Idealisten für Blas- und Volksmusik, des Spielleutewesens und unsere Alphornbläser in unserer schwäbischen Heimat erleben. Ich will Dank sagen für eine vorbildliche Breitenarbeit mit einer herausragenden Talent- und Begabtenförderung.

So sage ich zum 90. Jubiläum unseres Bundes unserem Präsidenten Franz Josef Pschierer, allen im Präsidium, im Musikbeirat, unseren Bezirksvorsitzenden, Bezirksdirigenten, Bezirksjugendleitern, allen Vorständen und Vorstandsmitgliedern, unseren Musikerinnen und Musikern und nicht zuletzt unserer ASM-Geschäftsstelle im Dossenberger-Pfarrhof in Billenhausen mit Josef Jäger, Brigitte Schultz und Josef Biberacher Dank für den verdienten Erfolg, den wir gemeinsam teilen dürfen für den Aufstieg, für Werden und Gedeihen unseres ASM. Meinen Dank für die treffliche Darstellung des ASM in der Öffentlichkeit richte ich auch an den Gründer der Verbandszeitschrift »Bayerische Blasmusik«, Josef Rietzler, und den langjährigen Herausgeber Hans Albertshofer sowie an Martin Hommer und sein Team.

Möge das reiche Erbe und die goldenen Spuren, die in die Hände meiner Nachfolger gelegt sind, den ASM weiter wachsen, blühen und gedeihen lassen.

Möge die Melodie meiner Auftragskomposition »Hymne an die Freundschaft« von Kurt Gäble uns alle berühren und ermutigen für den Eintritt in ein neues, klingendes Jahrzehnt:

 

»Wahre Freundschaft soll nicht wanken,

wenn sie gleich entfernet ist.

Lebet fort noch in Gedanken

und der Treue nicht vergisst.«